Ausnahmsweise musste die 1. Schülermannschaft des ASV Nendingen an einem Freitag auf die Matte gehen. Auf dem Programm stand in Dürbheim das Duell gegen die Hausherren, die punktgleich gemeinsam mit dem KSV Winzeln die rote Laterne trugen, sowie dem beinahe übermächtig erscheinenden Tabellenzweiten aus Baienfurt, gegen den man im Hinkampf noch mit 33:3 mächtig baden gegangen war.

Als erstes ging es gegen Baienfurt auf die Matte, die sich zuvor schon gegen die überraschend stark auftretenden Dürbheimer bei ihrem 28:12 Sieg ungewohnt schwertaten. Und der Kampfverlauf bot am Ende eine absolute Sensation, mit der so nicht zu rechnen war.

Nendingen konnte, da Rafael Pavlov erkrankt war wieder einmal 2 die obersten 2 Gewichte nicht besetzen. Aber auch Baienfurt fehlte in der Klasse bis 28kg ein Sportler in der Aufstellung. Der wieder aus der 2. Mannschaft aufgerückte Nick Hipp, der in dieser Saison bisher jeden Kampf per Schultersieg beenden konnte, baute gegen Roman Flat seine Serie weiter aus und siegte nach nur 18 Sekunden. Baienfurt glich im Schwergewicht kampflos aus. Da Noah Schwarz ohne Gegner war und Nendingen die Klasse 66kg nicht besetzt hatte, stand es nach 4 Kämpfen also 8:8. Dann hieß das Duell, wie im Hinkampf Wladyslaw Ceaban gegen Ole Härdtner. Im Hinkampf war „Wlady“ im von ihm favorisierten freien Stil eigentlich der Kampfbestimmende Ringer, dann aber nach einer Unachtsamkeit vom körperlich starken Härdtner geschultert worden. Im ungeliebten griechisch-römischen Stil revanchierte er sich eindrucksvoll. Schnell ging er mit einer 4er Wertung in Führung. Nach einer weiteren 2er Wertung wurde Wlady gekontert und gab eine 2 ab, setzte aber zum Gegenkonter an und schulterte Härdtner nach 1:15. 12:8 für Nendingen. Lucas Schaz wehrte sich nach Kräften gegen den amtierenden Deutschen Meister Ruwen Hund, konnte aber dessen technisch überlegenen Punktsieg nicht verhindern. 12:12. Felix Reichle zeigte gegen Joshua Kramer tolle Freistilaktionen und konnte diesen bereits nach überraschend nach weniger als 30 Sekunden schultern. Nendingen lag wieder in Führung, 16:12. Mailo Rothfelder zeigte gegen den etwas älteren Württembergischen Meister Aaron Dodrimont einen engagierten Kampf. Mit etwas mehr Selbstvertrauen und ein klein wenig mehr Cleverness hätte er vielleicht dessen technisch überlegenen Punktsieg verhindern und die absolute Sensation perfekt machen können. So glich aber Baienfurt auf 16:16 aus. Louis Weisshaar zeigte einen konzentrierten Kampf gegen Mike Hafner, der aber mit 6:0 in Führung ging. Louis stand am Rande einer Schulterniederlage, konnte sich aber aus der gefährlichen Lage befreien und Hafner mit der Befreiungsaktion sensationell schultern. Damit lag Nendingen mit 20:16 in Führung und hatte ein Unentschieden sicher. Jetzt lag es an Schlussringerin Elizan Yilmaz, es gegen Maxim Hafner vielleicht einen Mannschaftspunkt zu verhindern und den Sieg für Nendingen perfekt zu machen. Wie so oft in dieser Saison hatte die 11jährige einen älteren Jungen als Gegner und war körperlich sichtlich unterlegen. Gegen den DM Vierten Hafner blieb ihr deshalb diese Sensation verwehrt, sie unterlag 16:0. Aber auch des 20:20 Unentschieden gegen die eigentlich übermächtigen Baienfurter war eine kleine Sensation.

Der letzte Kampf des frühen Abends war das Lokalderby gegen den SV Dürbheim. Die Dürbheimer waren mit einer deutlich stärkeren Aufstellung, als bei ihrer 22:12 Niederlage im Hinkampf gegen die Nendinger angetreten. Und dass sie einen Sahnetag erwischt hatten zeigte bereits der Kampf gegen Baienfurt.

Doch zuerst punkteten die Nendinger mal wieder durch Nick Hipp, der für seinen Schultersieg gegen Janne Kielack lediglich 19 Sekunden benötigte. Dürbheim glich im Schwergewicht kampflos aus. Noah Schwarz hatte Pech und fiel bereits mit der ersten Aktion auf einen Nackenhebel von Liam Kapp herein, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte. Mit dieser eher unerwarteten Schulterniederlage ging Dürbheim mit 8:4 in Front und konnte das im Anschluss durch einen kampflosen Sieg in der 66kg Klasse auf 12:8 ausbauen. Felix Hagen beherrschte Radomyr Zamkoviy klar und schulterte dieses beim Stand von 10:0. Ebenso machte es Lucas Schaz mit Fabio Distel, der diesen beim Stand von 18:0 schulterte. Jetzt war der Stand mit 12:12 wieder ausgeglichen. Mailo Rothfelder begann taktisch klug gegen Robin Schäfer und ließ wenig zu. Nach einer Verletzungspause von Schäfer verlor er kurz die taktische Marschrichtung und fiel prompt Schäfers Kopfhüftschwung zum Opfer und wurde geschultert. Auch dieser Schultersieg für Dürbheim war so nicht einkalkuliert. Noch ungeschickter lief es bei Ahmet Yilmaz, der in einem hart geführten ausgeglichenen Duell, dann aber ebenfalls vermeidbar durch einen Konter beim Stand von 7:8 auf die Schultern ging. 20:12 für Dürbheim. Louis Weisshaar ging gegen Yaroslav Zamkovyi sehr konzentriert auf die Matte und bestimmte den Kampf. Als sein Gegner nach einer Minute aufgrund seiner negativen Ringweise in die Bodenlage beordert wurde, konnte Louis seine Spezialtechnik, den Armschlüssel ansetzen und Zamkovyi damit schultern. 20:16. Jetzt lag es an Schlussringerin Elizan Yilmaz nach diesem ungünstigen Kampfverlauf mit 3 vermeidbaren Schulterniederlagen für den ASV zumindest noch einen Punkt zu retten. Mit Lukas Mattes hatte sie endlich einmal wieder einen gleichaltrigen Gegner und zeigte, dass sie in ihrer Altersklasse auch gegen Jungs der „Herr im Haus“ ist. Sie konnte immer wieder mit schönen Beinangriffen punkten und Mattes nach 1:15 Minuten beim Stand von 8:2 mit einem Schulterdrehgriff auf die Matte zwingen. Somit endete auch dieses zweite Duell des Abends für die Nendinger dann doch noch 20:20 unentschieden und die Bilanz von 2 Punkten pro Kampftag bleibt weiter bestehen.

Am 02.12. geht es am letzten Kampftag der Mannschaftsrunde nach Aichhalden gegen die Gastgeber und das neue Tabellenschlusslicht aus Winzeln.